Was ist überhaupt ein Trauma?
Trauma bedeutet übersetzt „Wunde“.
Häufig wird darunter verstanden, dass es sich bei einem psychischen Trauma um das belastende Ereignis selbst handelt.
Vielmehr ist es aber das Resultat unserer Reaktion auf solch ein Ereignis. Es ist die seelische Wunde dieser Erfahrung.
Zunächst einmal ist es sehr unterschiedlich wie belastend ein Erlebnis empfunden wird. Was für den einen stark überwältigend oder beängstigend wahrgenommen wird, empfindet der andere vielleicht als schwierig, aber weniger einschneidend.
Woran liegt das?
Die Grundlage von Gesundheit ist Selbstregulation. Kann die traumatische Erfahrung nicht verarbeitet werden, bleibt die Situation im Nervensystem als stets aktuell und gegenwärtig bedrohlich abgespeichert.
Welche Arten von Trauma gibt es?
Entwicklungstrauma:
Sie sagen vielleicht: „Ich habe so etwas schlimmes nicht erlebt.“. Als Kind erleben wir belastende Ereignisse sehr viel schneller als lebensbedrohlich. Als Kind können wir uns kaum selbst schützen, uns selbst versorgen, unsere Gefühle regulieren geschweige denn sie intellektuell verarbeiten.
Schocktrauma:
Beispielsweise unterziehe ich mich einer Operation. Von meinem Körper wird diese Operation möglicherweise als traumatisch empfunden und plötzlich entwickeln sich danach Symptome, die wir uns nicht erklären können, weil wir sie überhaupt nicht mit dem Ereignis – der OP – in Zusammenhang bringen.
Aber auch ein Autounfall (egal wie leicht oder schwer), Stürze aller art, plötzliche Trennungen oder Zahnarztbesuche können zu einem Trauma führen.
Bin ich traumatisiert?
Häufig werden traumatisierte Menschen nach ihren Symptomen behandelt. So bleiben wir in den Symptomen „hängen“, so dass tiefere Ursachen oft unbeachtet bleiben, da sie aus der Schublade herausfallen.
Hinweise auf Traumatisierung können sein:
- Angstzustände
- Zwangsverhalten
- Schlafstörungen, Alpträume
- Nervosität, starke Unruhe
- Depressionen
- Dauerstress (hohe, dauerhafte Aktivierung des Nervensystems)
- Patient funktioniert (Hamsterrad)
- Vermeidungsverhalten
- schlechte Selbstregulation (Schwierigkeiten sich zu entspannen, mit Gefühlen umzugehen, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen + diese adäquat zu erfüllen)
- Schwierigkeiten sich abzugrenzen (Nein zu sagen, für sich einzustehen, Angst andere zu enttäuschen, etc.)
- Schuldgefühle, Schamgefühle
- Gefühl von Leere
- verändertes Essverhalten bis hin zu Esssüchten
- Suchtverhalten
- Selbstverletzung
- Gefühl, nicht ganz da zu sein (geistig und/oder körperlich)
- geringes Selbstwertgefühl
- Schmerzen
- Hochsensibilität
- Angst vor Nähe
- Stress mit Sexualität
- chronische Erschöpfung, Burn-out
- körperliche Erkrankungen wie z.B. Bluthochdruck, Diabetes mellitus, verschiedene Herz-Kreislauferkrankungen
Was ist CRM?
CRM bedeutet „Comprehensive Resource Model“. CRM ist eine innovative Traumatherapiemethode (entwickelt von Lisa Schwarz – USA), die eine schonende Verarbeitung von Belastungsthemen ermöglicht.
Kernstück dieser neurobiologischen und körperorientierten Methode ist der Aufbau größtmöglicher Ressourcen, um traumatisches Material durchzuarbeiten.
Zu diesen Ressourcen gehören z.B. Atemübungen, neurobiologische Bindungsarbeit und noch viele mehr. Durch die intensive Einbindung verschiedener Ressourcen (der neurologischen „Rüstung“) sind die aktiven Traumamuster ausgeschaltet. Auf diese Weise kann das Trauma in einer unglaublichen Tiefe bearbeitet werden, ohne dass es zu einer Überforderung kommt. Was diese Methode auszeichnet, ist das Vermeiden von Retraumatisierungen sowohl während als auch zwischen den Sitzungen.
Dem Patienten werden unbewusste eigene Anteil bewusster, Störungen und Probleme werden verstanden, Lösungen tauchen auf, Körpersymptome werden verständlich, Konflikte und Beziehungen klären sich, man versteht sich selbst besser und wird sich selbst gegenüber freundlicher und liebevoller.
In diesem Video erklärt Lisa Schwarz was CRM ist und was es für den Menschen tun kann (englisch):